Nach dem Wechsel der Band Faun zu einem Majorlabel brach ein Shitstorm über sie herein.
Die Seite „Faune in PANik“ soll Liebesbotschaften und positive Kritik an Faun bündeln. Den Fans eine Stimme geben, unabhängig davon, welcher speziellen Community sie angehören, einfach und unzensiert.
Aber vor allem das zu sagen, was vielleicht zu kurz gekommen ist und aktuell im Sturm der Ereignisse in Groll umgeschlagen ist: Faun für ihre einzigartige Musik und die wundervolle bisherige Zeit zu danken.
Hintergrund: „Faun“ ist eine 1999 gegründete Pagan-Folk-Gruppe, die bis 2011 sieben sehr individuelle Alben, alle bei kleinen Labels, herausgebracht hat. Bis dahin gab es eine eingeschworene Fangemeinde, in deren Leben die Musik von Faun eine wichtige Rolle spielte. 2012 unterschrieb Faun einen Vertrag bei Universal, was der Band letztlich den Durchbruch brachte, aber die Musik auch verflachte und massentauglich werden ließ. Ein Auftritt bei Carmen Nebel brachte dann das Fass zum Überlaufen und ein Aufschrei ging durch die Gemeinde der alten Fans. Jetzt habe Faun endgültig seine Seele verkauft. Neue Fans bekriegten sich mit alten Fans, ein Sturm der Entrüstung brach über die Band herein. Facebook war ein Ort der Zensur, Gästebücher wurden dauergaft geschlossen und Kommentare gelöscht. Vor diesem Hintergrund ist „Faune in PANik“ online gegangen. Eine meiner ersten selbstständig programmierten und gestalteten Websites.
Faune in PANik
Der Name der Band ist an den Hirtengott Faun oder Pan der griechischen Mythologie angelehnt und steht für die Naturverbundenheit der Band. Der Pan, ein Zwitterwesen mit menschlichem Oberkörper, Hörnern und dem Unterleib eines Widders, warnt die Tiere des Waldes vor Gefahren, woraus sich das Wort Panik ableitet.
Das Logo der Seite setzt sich aus einer Ouroboros-Schlange und einem Widderkopf zusammen. Der Ouroboros ist eine Schlange, die sich selbst verzehrt, symbolisch steht sie für die Wiederauferstehung.
„Faune in PANik“ sind die Fans, die ihre Sorge zum Ausdruck bringen, dass sich die bis dahin einzigartige Musik im Zuge der Massenwirkung kommerzialisiert und sich wünschen, dass diese wieder zu ihrem musikalischen Ursprung zurückfindet.
Die Seite
Die Webseite startet mit einer imaginären Traueranzeige und dem Wunsch nach Wiederauferstehung. Darauf folgte ein Kondolenzbuch, in das sich die Trauernden mit persönlichen Beiträgen eintragen konnten. Eine Seite mit Formular für die Einträge und ein About.
Da die Beiträge sehr emotional waren und die Gefühle teils sehr hochkochten, habe ich eine Netiquette ergänzt. Einträge, die nicht im Sinne der Seite waren, habe ich „ausgegraut“, da ich nicht zensieren wollte. Im Zuge scharfer Kritik aus verschiedenen Lagern wurde das Kondolenzbuch in „Wunschliste“ umbenannt.
Social Media
Schnell war die Seite in den entsprechenden Foren vernetzt und hat dort etliche, sehr kontrovers geführte, Diskussionen ausgelöst. Sie stand unter Beobachtung von Universal und unter Zensur. Auf „Faune in PANik“ selbst sind in Summe über 120 zum Teil sehr lange und hoch emotionale Postings eingegangen.
Das neue Album erhielt in Rekordzeit auf Amazon zahlreiche Fünf-Sterne Rezensionen. Diese ließen sich schnell durch ihre Oberflächlichkeit und spezielles Wording als gekaufte Rezension entlarven. Daraufhin startete ich eine Amazon-Aktion, die die alten CDs ebenfalls mit Rezensionen pushen sollte. Mit originellen Bewertungen oder einem vorgefertigten Text der auf den Missstand der Fake-Rezensionen aufmerksam machen sollte.